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„Was der Kopp-Verlag macht, weiß ich nicht!“

10.11.2012 | 0 Kommentare

 Ich habe fast alle seine Bücher gelesen. Er war es, der mich zur Beschäftigung mit den Parawissenschaften anregte und so letztlich auf den Weg des Skeptizismus brachte (kann man das Ironie nennen?): Erich von Däniken.

Und auch andere hat er offenbar sehr bewegt. Nur so ist wohl zu erklären, dass er unlängst das „Goldene Brett vorm Kopf fürs Lebenswerk“ erhielt. Von der
Gesellschaft für kritisches Denken. Um so begeisterter war ich, als von Däniken mir einen Interviewtermin einräumte. Wohlwissentlich, dass ich zur „anderen Seite“ gehöre.

In Bielefeld, von dessen Existenz ich mich bei der Gelegenheit überzeugen konnte, führte ich ein Gespräch mit Erich von Däniken (EvD) – unterstützt von der geschätzten Kollegin Jennifer Eichler zu den Themen „Faszination EvD„, „Präastronautik vs Wissenschaft„, „Goldenes Brett vorm Kopf“, „Kopp-Verlag„, „Maya-Kalender“ und „Kreationismus„.

 


Sie sind jetzt seit mehr als 50 Jahren im Geschäft und ziehen immer noch Menschen in ihren Bann. Was macht die „Faszination Erich von Däniken“ aus?

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EvD: Es ist das Thema. Jeder von uns ist in irgendeiner Religion aufgewachsen oder hat von irgendeiner Religion gehört. Die Religion, das sind so mystische, rätselhafte Dinge. Jetzt kommt einer daher, greift einige Punkte aus diesem Rätselland der Religion auf und erklärt sie modern, das ist faszinierend. Und zum Anderen ist es die Art, wie ich das mache. Ich mach es ziemlich provokativ; ich weiß, was ich mache. Ich habe auch die Sicherheit, ich kenne die Schriften, über die ich rede. Ich weiß, was ich mache und das merkt der Zuschauer. 


Was mich nachdenklich macht ist, dass die Präastronautik als wissenschaftliche Disziplin bis heute nicht angekommen ist. Man nimmt in akademischen Kreisen bis heute eigentlich nicht ernst, was Sie da machen. Trifft Sie das?

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EvD: Überhaupt nicht. Wenn die akademischen Kreise da einfach zu beschränkt sind, zu begreifen, was da los war, ist das deren Problem. Ich laufe tatsächlich keinem Akademiker nach. Wenn die zusätzlich etwas in ihr Denkmodell aufnehmen, ist das großartig, aber mir ist es prinzipiell wurscht.

 

Sind Sie enttäuscht davon, wie Wissenschaft funktioniert?

EvD: Nein. Der Wissenschaftler, die einzelne Person, ist meist eine brillante Person, hat meist auch Humor und Verstand. Jeder Wissenschaftler weiß in seinem Fachbereich tausend mal mehr als Erich von Däniken. Der Witz ist nur das ganze System. Jeder Mann, zum Beispiel der Ägyptologe, der weiß alles über Ägyptologie, aber er weiß kaum etwas über das Hochland von Indien oder das Hochland von Peru. Es ist eine Frage der Interdisziplinarität, die fehlt in diesem ganzen System. Die Fachleute sind meist etwas zu elegant und ich würde sagen scheu, dem anderen Fach mal ins Gehege zu kommen und ihm reinzureden. Es liegt allein am System, nicht an den Fachleuten, die sind alle eigentlich großartig.

 
 

30 Minuten mit dem großen, alten Mann der Präastronautik (Foto: privat) 

Ich war selbst in Mexiko und habe mir in den zugänglichen Stätten das Ganze selbst angeschaut. Nehmen wir mal
Uxmal, da sind ja unglaublich viele Inschriften und Sie fokussieren auf einige wenige. Suchen Sie nicht nur nach Inschriften zu, die zu Ihren Hypothesen passen?

EvD: Genau dieser Vorwurf trifft die andere Seite auch. Gehen Sie in eine Museum. Dort finden sie bereits die Selektion von dem, was die betreffende Arbeitsgruppe will. Alles andere kommt in den Keller. Sie sehen nur das, was sie sehen sollen. Lesen Sie die Zeitung. Sie sehen nur das, was die betreffende Zeitung bereits ausgelegt hat. So jetzt zurück. Es gab am Anfang, nach meiner Hypothese einen außerirdischen Besuch, nur eine kleine Gruppe von Menschen hat das erlebt. Aus dieser Kleinigkeit ist über die Jahre eine Riesen-Geschichte geworden, die Menschen haben Dinge dazu erfunden, die sie nie gesehen haben. Und das zu Bildern und Schriften gemacht.

Nehmen Sie das Christentum. Da war mal ein Ereignis, das nennt man Jesus und Tod und nur ein paar Menschen haben es erlebt. Und da wird so etwas großes draus gemacht, wenn ich nur an die Kunst denke, Kathedralen, Kirchen. Aber kein Maler, keine Künstler, kein Architekt, kein Schriftsteller war Zeuge bei dem Ereignis vor 2000 Jahren. Die sind alle tätig geworden aus der Überlieferung heraus. Genauso bei Maya. Jetzt können Sie noch so viele Bauwerke finden. Man muss immer unterscheiden. Wir haben in den alten Schriften immer sehr sehr viel aus zweiter oder dritter oder vierter Hand. Unterscheide, ist es in der ersten Person geschrieben oder nicht? Nehmen Sie den Propheten Hesekiel, der erscheint in der ersten Person. Jetzt glaubt er, Gott gesehen zu haben. Aber jemand, der glaubt, Gott gesehen zu haben wird nicht lügen. Was er schreibt, hat er vermutlich aus ehrlichem Herzen geschrieben. Und jetzt kommen die Theologen und sagen: „So, Herr von Däniken, das muss man als Vision sehen, er sah die Herrlichkeit des Herrn.“ Was ist daran wissenschaftlich? Nehmen wir an, in 1000 Jahren in der Zukunft werden Archäologen unsere Kirchen finden. Jetzt müssten sie annehmen, dieser Jesus muss die ganzen 2000 Jahre da gewesen sein. Nein, es gab mal eine Überlieferung. Ich habe zu Hesekiel 114 wissenschaftliche Quellen gelesen. Niemand ist sich einig. Ist Hesekiel original? Von wem wurde was übernommen? Wir können nicht ignorieren, was in der Vergangenheit war und das zu ignorieren finde ich unwissenschaftlich.

 

Beispielsweise in hinduistisch gesprägten Kulturräumen fällt auf, dass das, was bei uns als unvereinbar dargestellt wird, das Religiöse, das Wissenschaftliche und auch das dazwischen, wo ich Sie einordnen würde, dort überhaupt nicht als Widerspruch gesehen wird. Fehlt uns hier, besonders in Deutschland, diese Gelassenheit?

EvD: Die fehlt uns im ganzen deutschsprachigen Raum. Wir alle sind etwas sturer als der Rest der Menschheit. Ich war vor drei Wochen in Amerika zu einer sogenannten Paradigma-Konferenz, da hörten 900 Leute zu, darunter unzählige Wissenschaftler, das endete mit einer Standing Ovation. Man ist ganz einfach offen. Man hört zu. Das läuft in anderen Ländern. Bei uns im deutschsprachigen Raum haben wir dieses Spezialistentum, und wenn ein Wissenschaftler sagt „Vergesst die
UFOs„, vergisst man die UFOs. Jetzt kommt wieder jemand und sagt, er habe ein UFO-Erlebnis gehabt. Dann ist der unvernünftig. Was uns fehlt, ist das Unvernünftige. Anhören, Prüfen. Nicht vorher sagen: „Stop! Das geht gar nicht aus den und den Gründen!“

Wir sagen selbstsicher, beruhend auf Einstein, es gibt nichts höheres als die Lichtgeschwindigkeit. Jetzt muss es aber etwas höheres geben, jetzt müssen wir an etwas anderes denken, an irgendein Universum oder eine Parallelwelt, wo diese Gesetze nicht gelten. Das tun wir aber nicht. Wir wollen immer auf die sichere Seite. Und wir haben immer Angst, an die Öffentlichkeit zu gehen, denn da werden wir lächerlich gemacht. Und der Vernünftige will niemals lächerlich gemacht werden. Im Grunde fehlt es ihm an Zivilcourage. Vielleicht stellt sich irgendwann heraus, ich war der Unvernünftige, es war tatsächlich nicht alles so, wie ich dachte. Aber in jedem Fall in der Vergangenheit waren die, die vorgeprescht sind, die Unvernünftigen. Der Rest lief langsam hinterher. „Achja, das habe ich immer gesagt.“ war ihr Credo.

Sie beschreiben das Modell des Paradigmenwechsels nach Thomas Kuhn, nach dem man Außenseiter braucht, die irgendwann die Mehrheit darstellen, um die bisher dominante Meinung zu kippen. Aber es gibt ja auch die Idee, Wissenschaft als schrittweisen Anstieg von Wissen zu sehen.

EvD: Die Wissenschaft, die gewachsen ist, geht auf einen Weg zurück, alles immer kontrollieren, dem Phantom nicht nachjagen zu wollen. Es gab in Berkeley einen Professor, der genau das Gegenteil postulierte. Er sagt, wenn wir nur vom wissenschaftlichen Modell ausgehen, kommen die Ergebnisse immer nur demtentsprechend raus. Wenn wir von einer anderen Seite ausgehen, kommen andere Resultate dabei raus, als wir ursprünglich erwartet haben. 

Aber versuchen Wissenschaftler das nicht auch durch Interdisziplinarität?

EvD: Das macht sie ja nicht, das ist ja der Witz. Das werfe ich ihr vor. Wenn sie wenigstens interdisziplinär wären, aber sie sind es nicht. Ich habe das Glück einige brillante Wissenschaftler zu kennen, wir können auch miteinander weinen und lachen und Sport machen und persönlich sind das tolle Menschen, nur die denken, mein Kollege kennt sich da besser aus, da will ich nicht eingreifen. Wir sollten es tun, aber wir tun es nicht. Wir hören den anderen nicht mal zu. Ich war in frühen Jahren mal Hoteldirektor, ich komme aus einer Familie aus der Gastronomie. Wir hatten jedes Jahr einen Ärztekongress und meine Achtung vor Ärzten war sehr sehr groß. Dann stand ich hinter der Bar und höre wie einer über den anderen schimpft. Da dachte ich mir: Mein Gott, das ist Wissenschaft? Wir sind alles Menschen.

 
 

Immer wieder Gegenstand EvDs Betrachtungen: das Mayaland, hier Uxmal (Foto: SB)

Noch einmal zurück zu Ihrem Lebenswerk. Die Gesellschaft für kritisches Denken in Österreich hat Sie mit dem zweifelhaften Titel des „goldenen Bretts vorm Kopf fürs Lebenswerk“ geehrt. Haben Sie das überhaupt mitbekommen und was löst das in Ihnen aus?
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EvD: Ein Schweizer Journalist hat mich angerufen und wir haben beide herzlich gelacht. Er hat gesagt, das sei eine zweifelhafte Ehre, ich habe gesagt: „Du irrst dich, ich nehme es mit Humor.“ Zweitens freue ich mich ganz klammheimlich sogar darüber. Die schneiden sich in den eigenen Schuh, die merken ihre Arroganz nicht, auf längere Zeit gesehen ändert sich das Denken sowieso und sie liegen auf der falschen Seite und nicht ich.

Mir ist aufgefallen ist, sie veröffentlichen teilweise im Kopp-Verlag. Dieser Verlag wird ja kritisch beäugt, weil er auch Schriften verlegt, die manche als antisemitisch ansehen.
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EvD: Also, das ist nun wirklich nicht mein Bier. Was der Kopp-Verlag macht, weiß ich nicht, das ist mir komplett wurscht. Man soll nicht dauernd den ganzen politischen Kram, der in Deutschland so sehr hochgewirbelt wird, wie nirgendwo in der Welt mit Verlegern durcheinanderbringen. Mich kotzt die ganze Politik sowieso an.


Ich habe die Schlagzeile gelesen: „Däniken sagt, Ende 2012 kommt der UFO-Schock“. (nach oben)

EvD: Am 21.12.2012 passiert überhaupt nichts. Ich weiß nicht, woher dieser Unsinn kommt, die Welt würde untergehen. Nichts derartiges steht im Maya-Kalender. Es gibt sowieso nur drei Maya-Handschriften, die die Katastrophe überlebt haben. Zwei davon kann man nicht lesen. Richtig ist: es gibt eine sogenannte Maya-Zählung,
LongCount, die geht zu Ende am 21. Dezember. Aber das heißt nichts. Am anderen Tag geht es wieder weiter, mit eins, zwei, drei, vier. Allerdings etwas anderes habe ich immer gesagt, sage ich auch heute noch, die sogenannten Götter werden wiederkommen. Und das wiederum prophezeien auch die Maya. Es gibt in Mexiko eine touristisch nicht erschlossene Pyramide. Da kann man lesen: „Wird hernieder steigen, Bolon Yokte“. Das ist einer der Maya-Götter, die seinerzeit da gewesen sein sollen. Und dann ist da ein Datum, Maya-Spezialisten können das leicht übersetzen, und heraus kommt tatsächlich der 21. Dezember 2012. Jetzt mach ich jedem klar: verlasst euch nicht auf ein Datum. Das ist eine rechnerische Spielerei. Es geht nie um ein Datum. Ich werde am 21. Dezember irgendwo in Österreich einen Vortrag halten. Aber die sogenannten Götter werden wiederkommen. Dafür haben wir literarische Belege und dafür haben wir praktische Belege in der Mythologie von der Vergangenheit bis heute.

 


Sie sagen, der Mensch hat sich durch die Genmanipulation außerirdischer Lebewesen
entwickelt. Verstehe ich das richtig?
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EvD: Das ist ein bisschen kompliziert. Also vor Millionen von Jahren, niemand weiß wann, gab es irgendwo eine intelligente Spezies draußen im Universum und die hat ein Interesse daran gehabt, ihre eigene Art auszubreiten. Man nennt diese Theorie
Panspermia, die stammt nicht von mir, sie stammt vom schwedischen Nobelpreisträger Svante Arrhenius. Und diese Spezies hat nun Trillionen und Trillionen von Bausteinen ins Universum geschickt. Eine Geschichte, die praktisch ganz einfach ist. Bei uns wäre der Lebensbaustein ja die DNS. Diejenigen, die mit dem Spiel begonnen haben, wissen selbstverständlich, dass der größte Teil dieser Bausteine verglühen wird. Ein anderer Teil wird durch Anziehungskraft zu Planeten gelangen, die völlig ungeeignet sind. Ein mikroskopischer Teil schließlich landet auf ähnlichen Planeten, wie die, die mit dem Spiel begonnen haben, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Jetzt beginnt erst Evolution.

Wir meinen, unsere Evolution fing bei der Ursuppe an, die ersten Atome haben sich organsiert, dann gab es Moleküle, nach unzähligen Zufällen dann das erste Protein. Ein großer Teil der Neurowissenschaft sagt nein, die Information kam von außen. Jetzt lässt die Evolution alles mögliche zu, wir haben Millionen von Lebensformen auf der Erde, aber die Evolution macht überall Stop, wo es ganz bestimmte Grenzen zu überwinden gibt. Beispiel: Delfine sind hochintelligent. Bestandteil der Intelligenz ist immer die Neugierde, Neugierde ist die Bestie, die treibt. Jetzt stellen wir uns vor, die Delfine sehen Lichter, wenn sie aus dem Wasser springen und fragen sich, was das ist. Die Neugierde fragt immer, was das ist. Irgendwann kriegen sie raus, dass das wohl Himmelskörper sind. Jetzt möchten sie Kontakt suchen. Jetzt müssen sie eines Tages eine Antenne bauen. Um eine Antenne zu bauen, müssen sie Metalle gießen. Um Metalle zu gießen, müssen sie Feuer machen. Um Feuer zu machen, müssen sie aus dem Wasser. Sie können zum Beispiel hochintelligente Krokodile haben, die erfinden aber keine Computer. Das ist ein Spiel. Damit begann Evolution und die Lebensbausteine von Panspermia.

Jahrmillionen später kam ein tatsächlicher Besuch. Und der ist kein Zufall. Die, die mit dem Spiel begonnen haben, wissen genau, welche Sonnensysteme, welche Planeten überhaupt in Frage kommen. Das ist für uns das selbe Spiel. Stellen Sie sich vor, wo würden wir hingehen, wenn wir Raumfahrt betreiben? Nicht auf einen Planeten, auf dem wir nicht überlebensfähig sind. Wir gehen nie zu einem Jupiter, wir gehen nie zu einem Merkur. Wir suchen uns ein Ziel aus, das von uns aus betrachtet sinnvoll ist. Die anderen auch. Sie haben das Raster schon gelegt. Jetzt schließen sie ich sags mal spöttisch fliegende Elefanten nicht aus. Intelligente Bäume, das kann es alles geben in der Evolution. Die treffen sich wieder. Die Raster sind zwingend, es läuft nicht anders. Das ist das Spiel. Und dann kamen sie tatsächlich wieder, ich weiß nicht wann, ich schätze so 40.000-60.000 v. Chr. zum ersten mal, fanden wie erwartet aus der Evolution den Vormenschen. Sie nehmen ein Exemplar, eine einzelnde Zelle, die Zelle wird mutiert, zurück in die Eizelle eines Weibchens, das Weibchen gibt einem Kind das Leben. Das Kind hat selbstverständlich Abwehrkräfte und die ganze Evolution stimmt. Durch die gezielte Mutation, das ist kein Zufall mehr. Das Kind hat Anlagen, die der Rest der Familie nicht hat. Ich meine, Gorillas und Schimpansen gibt’s ja alle noch. Broca-Zentrum, Sprachzentrum, Intelligenz, Neugierde, Wissenschaft umsetzen, Kommunikation – das haben die anderen nicht. Das gibt ihnen einen Vorteil. Sie schufen die Menschen nach ihrem Ebenbild.

Eine Unterstützung die ich nicht hätte missen wollen! (Foto: privat)

Aber verschieben Sie damit nicht nur das Schöpferproblem?

EvD: Das ist die faule Ausrede, die ich immer wieder von Wissenschaftlern höre. Wenn Sie das ausschließen, dann schließen sie alle Indizien, dass Außerirdischer da waren, weg. Wenn Sie sagen, wir sind nicht besucht worden, schmeißen Sie die ganze Evolution weg, nehmen es nicht zur Kenntnis. Unwissenschaftlich ist die andere Seite, sie will nicht sehen, was da ist.

 

Stört es sie andersherum, wenn Sie Zuspruch von kreationistischer Seite bekommen?

EvD: Überhaupt nicht. Die sagen der liebe Gott hat alles gemacht, alles Blödsinn.

 

Aber die sagen dann: „Aber selbst so einer wie der Däniken sagt ja, da hat jemand eingegriffen.“

EvD: Aber das sagt der Däniken ja nicht aus sich heraus, das ist ja die alte Überlieferung. Ich bin doch nicht Autor des Buches „Moses“ und „Gott schuf den Menschen als sein Ebenbild“. 

Sie sprachen von Maya-Schriften, die die Prophezeiung enthalten, dass die Götter wiederkommen. Wo sehen Sie die Legitimation dieser Schriften, zum Beispiel gegenüber der Bibel?

EvD: Du kannst das nicht vergleichen. Als die Spanier kamen, haben sie Maya-Handschriften gefunden. Bischof Diego Landa hat später geschrieben: Wir fanden tausende von Handschriften bei den Maya, da sie nur Teufelswerke und Unsinn enthielten, haben wir alle verbrannt. Drei haben überlebt, durch die man nicht klar wird. Aber nehmen sie an, unsere Kultur würde vernichtet, der Priester, der Gläubige, kennt den Inhalt der alten vernichteten Schrift, der kann sie wieder neu aufschreiben. In der Maya-Zeit noch während der Zeit der spanischen Eroberung entstanden die Chilam Balam Bücher. Und im fünften Chilam Balam Buch wird genau erklärt, warum die Maya mit dem Kalender begonnen haben. Am 13. August 3114 v. Chr., weil damals die Götter von der Straße der Sterne hernieder gestiegen sind. Das war die Ursache. Jetzt nehme ich diese Aussage, alles was danach noch dazu gepappt wurde interessiert mich nicht mehr. Im Alten Testament gibt es einen Typen namens Henoch, über ihn gibt es so viel Unsinn, der über die Jahre dazugepappt wurde.

Ich nehme nur das Skelett und erkläre es aber auch. Ich habe mir die Freiheit genommen, die wichtigen Dinge herauszunehmen und den ganzen anderen Kram rauszuschneiden. 

Vielen Dank für das Interview! (Transkription: A. Aßmuth)

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